Was sind FFP2-Masken und braucht man sie wirklich?

Da weltweit immer mehr Covid-19-Varianten auftauchen, hat sich die Aufmerksamkeit erneut auf FFP2-Masken gerichtet. Mit dem Einsetzen des Winters und der zunehmenden Verbreitung der Omicron-Variante stieg das Interesse an FFP2-Masken wieder an. Einige Gesundheitsbehörden berichten, dass die sich schnell ausbreitende Variante in der Tat übertragbarer ist als frühere Varianten, wie z. B. die Delta-Variante. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) muss sich jedoch noch auf diese Unterscheidung festlegen und erklärt, dass die epidemiologischen Studien in den von Omicron betroffenen Gebieten Südafrikas noch nicht abgeschlossen sind. Dennoch stellt sie fest, dass die Zahl der positiven Fälle in diesen Gebieten gestiegen ist. In Städten wie London (Vereinigtes Königreich) haben Sie vielleicht die wachsende Beliebtheit von FFP2-Masken beobachtet, da diese Schutzmasken immer häufiger in belebten Umgebungen getragen werden. In Deutschland wurde in einigen Bundesländern bereits eine Regelung eingeführt, wodurch die „G-Regel mit einer FFP2-Maskenpflicht ersetzt wird. Aber welchen zusätzlichen Schutz bieten diese Masken im Vergleich zu Stoffmasken für Sie selbst und andere? In diesem Artikel erfahren Sie alles, was Sie über die FFP2-Maske wissen müssen.

Was sind FFP2-Masken?

FFP2 -Masken sind eine Form von Atemschutzmasken. Diese Masken schützen sowohl den Träger als auch die Menschen in seiner Umgebung. Die Weltgesundheitsorganisation zitiert Studien, die zeigen, dass die Filtersysteme von FFP2-Masken zu min. 94% Prozent wirksam sind. Ihre höhere Wirksamkeit hat dazu geführt, dass Länder wie Österreich und Deutschland sie in öffentlichen Verkehrsmitteln vorschreiben. FFP3 Masken sind am wirksamsten, gefolgt von FFP2, dann von chirurgischen Masken und schließlich von Stoffmasken.

Was steckt in FFP2-Masken?

Was macht diese Atemschutzmasken im Vergleich zu chirurgischen Masken oder Masken aus Stoff so gut in der Filtration? FFP2-Masken bestehen aus drei Schichten synthetischer Vliesstoffe, die in verschiedenen Stärken erhältlich sind, und dazwischen befinden sich Filterschichten.

Es ist diese Kombination von Faktoren, die zu diesen guten Ergebnissen führt. Aber 94% Prozent von was? Diese Zahl wird erreicht, indem die Masken mit NaCl (Natriumchlorid)-Partikeln und Paraffinöl getestet werden – dies gilt jedoch nur für die FFP2-Prüfung.

Während medizinische Standardmasken nur drei Mikrometer große Tröpfchen filtern, filtern FFP2-Atemschutzmasken bis zu 0,075 Mikrometer große Feststoffpartikel. Die Masken werden dann daraufhin geprüft, wie viel Prozent dieser kleinen Partikel durchgelassen werden. Im Falle der FFP2-Zertifizierung dürfen nur sechs Prozent oder weniger durchgelassen werden.

Was ist der Unterschied zwischen einer FFP2 und einer KN95/N95 Maske?

Zu Beginn der Pandemie wurden vermehrt KN95 Masken verkauft, die der FFP2-maske gleichgesetzt worden sind. Man nahm an, das KN95 Masken das gleiche seien, wie FFP2-Masken. Dass ist so jedoch nicht korrekt. Zwar ähneln sich FFP2, KN95 sowie N95 Masken in ihren Eigenschaften, allerdings sind die Voraussetzungen für jede Maske unterschiedlich.

Kurz erklärt:

  • FFP2 ist der europäische Standard
  • N95 ist der amerikanische Standard
  • KN95 ist der chinesische Standard

Das bedeutet, das in jedem Land, andere Anforderungen im Prüfverfahren gelten, die für die Zulassung einer Maske erforderlich sind. In Europa sind diese Anforderungen sehr hoch, weshalb die FFP2-Maske als sicherste Variante gilt. Die Leckage einer FFP2-Maske darf max. 8% betragen. Würde die Durchlässigkeit (Leckage) höher sein, dürfte die Maske nicht als FFP2 deklariert und verkauft werden. Das KN95 und N95 diese Anforderungen bei weitem nicht erfüllen kann, zeigte ein Test den das ZDF Wiso Magazin durchgeführt hat.

Kann ich N95-, KN95 und FFP2-Gesichtsmasken kaufen?

N95-, und KN95-Masken erhalten die Zertifizierung in den USA bzw. in China und sind als solche in Europa nicht zertifiziert. Es gibt weltweit Äquivalente, darunter eine Norm, die in Europa zertifiziert ist – die FFP2-Maske. Daher sollten Sie als Verbraucher stets auf FFP2-Masken zurückgreifen.

FFP steht einfach für „Filtering Facepiece„, wobei die Zahl am Ende das Schutzniveau angibt. Einige Atemschutzmasken mit filtrierendem Gesichtsteil tragen auch den Zusatz „NR“ am Ende ihres Namens, was „not reusable“ also „nicht wiederverwendbar“ bedeutet.

FFP2- und KN95 bzw. N95-Gesichtsmasken sind nicht genau dasselbe. Einige Studien zeigen, dass es keinen wesentlichen Unterschied zwischen ihrer Wirksamkeit gibt. Der bereits erwähnte Test des ZDF Wiso Magazin zeigte jedoch teils große Mängel bei KN95 sowie N95 Masken auf.

Dennoch empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation die Verwendung von FFP2 nicht für jedermann. Sie weist darauf hin, dass nichtmedizinische Gesichtsschutzmasken von der Allgemeinheit unter 60 Jahren verwendet werden sollten, die keine gesundheitlichen Vorerkrankungen haben. FFP2-Masken eignen sich am besten als persönliche Schutzausrüstung (PSA) für Mitarbeiter des Gesundheitswesens oder für Personen, die eine Person mit Covid-19 in einer Gemeinschaftseinrichtung betreuen.

Hingegen die Bundesregierung empfiehlt das Tragen von FFP2-Masken und will diese zum Teil einsetzen, um die 2G-Regel aufzuheben. Bedeutet, das statt der 2G-Regel (Geimpft oder Genesen) die Verpflichtung zum Tragen einer FFP2-Maske greift (beispielsweise im Einzelhandel).